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Metallographisches Nasstrennschleifen für das präzise und zuverlässige Trennen von Werkstücken

Die metallographische Probennahme ist für gewöhnlich der erste Schritt der metallographischen Probenpräparation. In den meisten Fällen ist sie nötig, da das Teil, oder der Festkörper zu groß für die folgenden, auf Labormaßstab skalierten metallographischen Schleif- und Polierprozesse ist. Abhängig von Teilgeometrie, Materialhärte und genutzten Analysemethoden werden unterschiedliche Methoden und Verbrauchsmaterialien verwendet.

QATM ist ein führender Hersteller innovativer metallographischer Trennmaschinen, von manuellen bis vollautomatisierten Modellen, sowie Anbieter entsprechenden Verbrauchsmaterials. Jahrzehnte Erfahrung in der Präparation materialographischer Proben in den QATM Anwendungslaboren haben uns zum Experten auf diesem Gebiet werden lassen. Gerne beraten wir auch Sie zu Ihrer Applikation.

Produktübersicht: Nasstrennschleifmaschinen


QATM bietet metallographische Trennmaschinen für jede Anforderung

Probenahme für die metallographische Analyse

Gängige Methoden zur Probenname aus Festkörpern für die mikroskopische Analyse sind:

  • Mikrotomie (üblich bei Kunststoffen und sehr weichen Metallen, kann nur für Dünnschnitte angewendet werden)
  • Sägen mit Bandsägen (günstige Methode mit schlechten Oberflächenqualitäten)
  • Nasstrennschleifen

Industrie und Wissenschaft bevorzugen das metallographische Nasstrennschleifen, da es einen vergleichsweise sehr geringen Einfluss auf die Struktur des getrennten Materials besitzt.

Nasstrennschleifen ist ein maschineller Trennvorgang. Im Feld der metallographischen Probename wird es meist zur Segmentierung des zu untersuchenden Teils verwendet.

Zu diesem Zweck werden Trennscheiben verschiedener Dicken, Strukturen und Bindungstypen auf einer geeigneten Trennmaschine verwendet. Meist bestehen sie aus einer Phenolharz-, oder Gummibindung bestimmter Härte und Porosität, in welche Aluminiumoxid oder Siliziumkarbidkörner einer bestimmten Korngröße gebunden sind. 

Probenahme für die metallographische Analyse

Die folgenden Empfehlungen sollten auf eine Probenahme angewendet werden:

  • Trennen sie mit einer Nasstrennmaschine mit ausreichender Kühlung und für die Applikation korrekter Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe, da sonst eine deutliche Verlängerung der folgenden Schleifschritte notwendig ist.
  • Ideale Kühleinstellungen sind für korrekte Gefügebetrachtungen notwendig. Eine zu hoch aufgeheizte Oberfläche generiert Artefakte, die häufig zu falschen Schlüssen führen.
  • Dem Kühlmedium sollte ein passendes Korrosionsschutzmittel zugesetzt werden, da sonst das Risiko der Oberflächenoxidation existiert. Des Weiteren wird ein gewisser Korrosionsschutz zum Schutz des Innenraums der Trennmaschine benötigt.
  • Größe und Design der Trennmaschine sind von der Probengröße abhängig. Das ausschlaggebende Kriterium wird als Trennkapazität bezeichnet.

Metallographisches Nasstrennschleifen: Abbildung 1

Nasstrennschleifmaschinen

In der metallographischen Probenpräparation werden überwiegend Nasstrennschleifmaschinen zum Trennen von Werkstücken verwendet.

Eine ausreichende Kühlung ist ebenso wichtig für das Trennergebnis wie eine präzise Trennscheibenführung. Gängige Kühlmedien bestehen aus einer Mischung aus Bor- und Aminosäurefreien Korrosionsschutzmitteln mit Wasser. Ein geeignetes Konzentrat wird dazu in einem definierten Verhältnis von z.B. 1:30 verdünnt. Die Herstellerinformationen sind hier maßgeblich. Um eine Funktion des Medienflusses sicherzustellen muss die Sauberkeit (generell die höchste Priorität in der metallographischen Präparation) von Trennraum und Abflusssystem sichergestellt werden. Dies beeinflusst die Trennpräzision und die Lebensdauer der Maschine.

Die unterschiedlichen Trennverfahren für die metallographische Probennahme

Fahrschnitt

Fahrschnitt

Hierbei sind zwei Ausführungen möglich:

  1. Der Probentisch mit dem zuvor darauf fixierten Werkstück wird zur feststehenden Trennscheibe gefahren, manuell oder automatisch.
  2. Die Trennscheibe wird entsprechend bewegt.

Kappschnitt

Kappschnitt

Das zu trennende Werkstück sitzt fest fixiert auf dem Trenntisch. Dann wird die Trennscheibe von oben nach unten ins festsitzende Werkstück geführt, manuell oder automatisch.

Stufenschnitt X-Achse

Stufenschnitt X-Achse

Das Werkstück wird nicht in einem Schnitt, sondern schichtweise (stufenweise) durchtrennt. Diese Schnittart eignet sich besonders für das Trennen von großen, dicken Werkstücken aus Vollmaterial.

Stufenschnitt Y-Achse

Stufenschnitt Y-Achse

Das Werkstück wird nicht in einem Schnitt, sondern schichtweise (stufenweise) durchtrennt. Diese Schnittart eignet sich besonders für das Trennen von großen, dicken Werkstücken aus Vollmaterial, die hochkant eingespannt werden müssen (Platten, Winkel usw.).

Diagonalschnitt

Diagonalschnitt

Beim Diagonalschnitt bewegt sich der Tisch nach hinten (X-Achse) und gleichzeitig die Trennscheibe nach unten (Y-Achse). Diese Schnittart eignet sich besonders zum Trennen von unsymmetrischen Werkstücken, bzw. zum Ausgleich des Trennscheibenverschleißes, um eine konstante Schnitttiefe zu erhalten.

Zick-Zack Schnitt

Zick-Zack Schnitt

Das Werkstück wird nicht in einem Schnitt, sondern schichtweise (stufenweise) durchtrennt. Der Zick-Zack-Schnitt wird in der Mitte des Bauteils angesetzt.

Care Cut

Care Cut

Der Spanntisch (X-Achse) bewegt sich beim manuellen Trennen so lange vor und zurück, bis der Schnitt beendet wird. Er startet mit der Bewegung von vorne nach hinten. Diese Schnittart eignet sich besonders für Werkstücke, bei denen eine saubere Schnittkante und materialschonende Bearbeitung (Temperatur, Verformung) aufgrund einer möglichst geringen Kontaktfläche gefordert ist.

Rotationsschnitt

Rotationsschnitt

Dieses Verfahren ist meistens bei Präzisionstrennmaschinen anzutreffen. Anwendbar ist es auch für große Werkstücke mit entsprechenden Rotationsprobenhaltern. Die Probe wird im oder gegen den Uhrzeigersinn zur Trennscheibe hingedreht. Viertel oder halbe Umdrehungen sind eben-falls möglich. Bei einem runden Werkstück mit einem Durchmesser von 50 mm wird beispielsweise so nur eine Trennstrecke von 25 mm benötigt

Die Kontaktzone zwischen Werkstück und eingreifender Trennscheibe sollte möglichst klein sein.

Metallographisches Nasstrennschleifen: Kontaktzone groß


Kontaktzone groß

Metallographisches Nasstrennschleifen: Kontaktzone klein


Kontaktzone klein

Auswahl der passenden Trennscheibe

Als Faustregel kann bei der Wahl der Trennscheibe das folgende Prinzip verwendet werden:

  • Für harte Materialien wird eine Trennscheibe mit weicher Bindung empfohlen
  • Für mittelharte Materialien sollte eine Trennscheibe mit mittelharter Bindung und
  • für weiche Materialien eine Trennscheibe mit harter Bindung verwendet werden.
Die meisten Hersteller geben ein Herstell- bzw. Mindesthaltbarkeitsdatum auf ihren Trennscheiben an. Dieses muss beachtet werden, da viele der verwendeten Bindersysteme z.T. hygroskopisch sind und Wasser adsorbieren. In der Bindung gebundenes Wasser führt nach ein paar Monaten oder Jahren zur Versprödung der Trennscheibe. In diesem Zustand ist die Trennscheibe noch verwendbar, zeigt allerdings einen deutlich höheren Verschleiß und ein gesteigertes Bruchrisiko.
Für sehr duktile Materialien wie Titanlegierungen oder Kunststoffe werden meist Scheiben mit Siliziumkarbid als Abrasiv verwendet.
Diamanttrennscheiben werden für sehr harte Materialien (Keramiken, glasfaserverstärkte Kunststoffe, Mineralien, Gläser etc.) verwendet. Hier gibt es zwei dominierende Bindungstypen: Metallgebundene Scheiben, bei denen die Diamanten üblicherweise in einer Bronzebindung sitzen. Des Weiteren existieren kunststoffgebundene Scheiben, welche besonders gut für das Trennen sehr spröder Materialien geeignet sind. Trennscheiben schonen, im Vergleich mit Sägeblättern, die Probenoberfläche. Dies gilt insbesondere für Randschichten und Beschichtungen, was die abzutragende deformierte Schicht beim metallograpischen Schleifen deutlich reduziert.

Trennscheiben Materialien

Verschleiß (bzw. Abriebwiderstand), Standzeit und Trennleistung sind entscheidend für die Qualität einer Trennscheibe. Abrasive (Aluminiumoxid, Siliziumkarbid, Diamant, kubisches Bornitrid, etc.) und Bindung (Metall, synthetisches Harz oder Gummi) sind die Charakteristika der Trennscheibenzusammensetzung. Die folgenden Tendenzen können berücksichtigt werden, um eine Trennscheibe für eine bestimmte Anwendung zu wählen.

  • Aluminiumoxidscheiben (Al2O3) mit Kunstharzbindungen werden für Stähle verwendet. Dabei existieren für verschiedene Härtebereiche optimierte Trennscheiben
  • Siliziumkarbidscheiben (SiC) werden für weiche bis mittelharte, nicht Eisen Metalle und harte, nichtmetallische Materialien (Glas, Gestein) verwendet.
  • Diamanttrennscheiben werden für harte keramische Materialien, Keramikkomposite und Gesteine eingesetzt.
  • Bornitridtrennscheiben (CBN) werden für harte und zähe Werkstoffe wie Co- oder Ni- Basislegierungen, Hartmetalle, harte Komposite und harte bis sehr harte Kohlenstoffscheiben genutzt.

Korngröße der Abrasive

Die Korngröße der verwendeten Abrasive ist ein Aspekt der nicht vernachlässigt werden sollte. Sie sollte zwischen 45 und 180 µm liegen. Dies resultiert in einer optimalen Oberflächenqualität, welche eine weitere metallographische Präparation ohne abtragsorientierte Schleifschritte ermöglichen sollte. Vorraussetzung ist, dass alle Trennparameter korrekt eingestellt sind.
Sehr dünne Trennscheiben besitzen meist sehr feinkörnige Abrasive. Eine feine Körnung ist ebefalls wichtig, wenn eine gratfreie Trennung nötig ist. Die Härte einer nassen Trennscheibe sagt nichts über die Härte der Abrasive aus, sondern bezieht sich auf die Härte der Bindung bzw. den Widerstand der einzelnen Körner gegen das Ausbrechen aus der Bindung.

  • Eine weichere Bindung sollte bei großen Kontaktflächen zwischen zu trennendem Teil und Trennscheibe verwendet werden. Dies stellt sicher, dass abgenutzte Abrasivkörner ausgebrochen werden. Dieser Trennscheibentyp ist ebenfalls gut für Hitzeempfindliche Materialien geeignet
  • Im Fall kleinerer Kontaktflächen sind härter gebundene Trennscheiben zu nutzen. Diese werden auch zum Trennen von Rohren und Profilen verwendet. Der Vorteil dieser Trennscheiben ist vor allem ihre geringe Wandstärke die zu einer geringeren Kontaktfläche mit dem Werkstück führt

Typische Fehler beim metallographischen Trennen

Die korrekt gewählte Trennscheibe ergibt Kantenformen wie diese:

Metallographisches Nasstrennschleifen: Abbildung 2a

Bei Vollmaterial bilden abgerundete Kanten das gewünschte Ergebnis. Es wurde die richtige Trennscheibe in korrekter Weise eingesetzt.

Metallographisches Nasstrennschleifen: Abbildung 2b

Scharfkantige Ecken sind das Zeichen für die korrekt gewählte Variante bei Voll- und Profilmaterial sowie Rohren mittlerer Wandstärke.

Metallographisches Nasstrennschleifen: Abbildung 2c

Konkave Ecken sind das erwartete Resultat beim Trennen dünner Rohre und Querschnitte.

Falsch gewählt oder eingesetzt, bildet die Nasstrennscheibe folgende Kantenformen aus:

Metallographisches Nasstrennschleifen: Abbildung 2d

Bei spitzen Kanten wurde eine zu harte Trennscheibe verwendet. Der Verjüngungseffekt kann Trennscheibenbruch und Brandflecken verursachen.

Metallographisches Nasstrennschleifen: Abbildung 2e

Abgeschrägte Kanten weisen auf falsche oder unzureichende Kühlung hin. Dies kann zum Verlaufen und zu verkürzter Lebensdauer der Trennscheibe führen.

Metallographisches Nasstrennschleifen: Abbildung 2f

Glasierte Ecken entstehen, wenn das Schleifkorn nicht heraus-gebrochen wird und sich die Scheibe zusetzen kann. Neben falsch gewählter Nasstrennscheibe können auch zu langsamer Vorschub oder unzureichende Umdrehungsgeschwindigkeit die Ursache sein.

QATM Produkte & Kontakt

QATM bietet eine Vielzahl innovativer Produkte für das metallographische Trennen, von manuellen Trennmaschinen bis hin zu vollautomatischen Systemen. Das zugehörige Verbrauchsmaterial wird in unserem Zentrallabor ausführlich getestet und für den optimalen Betrieb von QATM-Geräten ausgewählt. Kontaktieren Sie uns gerne für eine unverbindliche Beratung durch unsere Experten oder ein passendes Angebot!